Die Geschichte des Hoeschparks
1937 spielt der Fußballverein Borussia erstmalig im Stadion Rote Erde, denn der 1. Borussia-Sportplatz muss der Idee einer Werkssportanlage für die Arbeiter der Stahlfirma Hoesch weichen. Zur Naherholung für die Männer, die auf der Hütte einer schweren Arbeit nachgingen, wie auch für deren Familien, entstand auf der Ackerfläche "Stockheide" ab 1937 der Hoeschpark.
Bereits 1919 hatte die Werksleitung von Hoesch die Fläche erworben. Nun verfolgte man zielstrebig die Umsetzung dieser Sport- und Freizeitanlage als Sozialleistung für die Arbeiterschaft. Rund 7.000 Hoescharbeiter leisten in 3 x 2 Std. pro Woche - mit Spaten und Schubkarren ausgestattet - einen freiwilligen Arbeitsdienst im Rahmen der Organisationen DAF und KDF. 150.000 m3 Erdreich wurden bewegt ohne größeren Maschineneinsatz, 600 Kleingärten und 150 Lauben mussten mehr oder weniger freiwillig geräumt oder verlegt werden.
Es entsteht eine ansehnliche Parkanlage, dessen Mittelachse zwei Erdstadien trennt. Die Stadien sind ausgestattet mit rund 2.000 Sitzplätzen und etwa 8.000 Stehplätzen sowie der berühmten Betonradrennbahn und dem zeitgemäßen Schießstand.
Am 25. Mai 1941 wird der Park feierlich durch Arbeitsdirektor Tgahrt (Hoesch) und dem damaligen Dortmunder Oberbürgermeister Pagenkopf eingeweiht.
Seit her hat der Park sein Gesicht immer wider verändert, sei es durch die starken Kriegsschäden des 2. Weltkriegs mit 415 Bombentrichtern oder im Rahmen der vielen Besitzwechsel zwischen 1990 und 2000, von Hoesch zu Thyssen Krupp um schließlich in den Händen der Stadt Dortmund u. a. mit finanzieller Unterstützung aus URBAN II-Fördermitteln, zu einer aufgewerteten und sehr ansehnlichen städtischen Parkanlage entwickelt zu werden.
Mit der Umgestaltung des Parks wurde ein wichtiger Schritt getan, den HoeschPark wiederzubeleben. Zeitnah wurde im Rahmen von Bürgerversammlungen zur Mitbestimmung der Neu- und Umgestaltung des Parks das Interesse deutlich, eine Plattform schaffen zu wollen, um aktiv an der (Neu?)Gestaltung mitzuwirken. So erfolgte im Februar 2005 die offizielle Gründung des gemeinnützigen Vereins "Freundeskreis Hoeschpark e.V." mit Sitz in Dortmund.
Bildnachweis:
- Der Bau des Hoeschparks erfolgt im Rahmen des Programms "Kraft durch Freude": Ausmarsch der "Deutschen Arbeitsfront" zur Arbeit am Sportgelände, 1938 (Original aus dem TKS - Archiv, Eberhardstraße)
- Der Hoeschpark nach seiner Fertigstellung 1941 (Original aus dem TKS - Archiv, Eberhardstraße)
- In direkter Sichtweite der Industrieanlagen befanden sich die Tennisplätze.(Original aus dem TKS - Archiv, Eberhardstraße)
- Kampfbahn II mit der Radrennbahn (Original aus dem TKS - Archiv, Eberhardstraße)
- In den 50ger Jahren waren die Radrennen wahre Besuchermagnete (Original aus dem TKS - Archiv, Eberhardstraße)
- Auch die "Rollschuhbahn" war Schauplatz von gut besuchten Veranstaltungen. Baran & Falk sind hier gelaufen! Sie befand sich früher dort wo heute hinten rechts die beiden kleinen Tennisplätze sind! (Original aus dem TKS - Archiv vorhanden, Eberhardstraße)
- Reiterformation bei einer Veranstaltung im Hoeschpark in den 1950er Jahren (Original aus dem TKS - Archiv vorhanden, Eberhardstraße)
- Natürlich darf der BVB 09 nicht fehlen! Viele Fußballturniere wurden im Hoeschpark abgehalten bis 1924, dann hatte der BVB seinen ersten eigenen Borussia - Sportplatz. (aus: "100 Jahre St. Dreifaltigkeitskirche")